Donnerstag, 29. April 2010

Bangkok, der letzte Tag


05:00 Uhr frueh in Bangkok ankommen, sich gleich wieder ueber die mafioesen Strukturen der Tuk-Tuk- und Taxifahrer aergern und dann erst mal ins Guesthouse. Auf dem kilometerlangen Weg durch die haesslichen Strassenschluchten in die Stadt haben wir jedenfalls nichts von den Protesten mitbekommen. Also erstmal ins Guesthouse und die Klimaanlage auf 16 Grad gestellt...

Es ist einfach zu heiss. Du sitzt draussen und dir laeuft die Sosse runter. Nachdem wir uns ausgeruht hatten, ging es eigentlich nur noch um Grundbeduerfnisse: Essen und letzte Mitbringsel besorgen. Die Kao-San-Road ist ebenfalls wie ausgestorben, aber das wird eher daran liegen, dass die Traveller noch schlafen. Auch tagsueber haben wir nichts von den Protesten mitbekommen, umso ueberraschter war ich, als ich die Bilder im Internet gesehen habe. Dort, wo Mittwoch die heftigen Auseinandersetzungen stattfanden, sind wir noch vor 4 Wochen mit dem Taxi mitten durch die Demonstration gefahren, die rote Fahne schwenkend. Wohl oder uebel, der Taxifahrer hatte sie mir ja in die Hand gedrueckt (siehe aelteren Post).

Tja, die letzten Baht sind also ausgegeben, und morgen frueh gehts um 5:00 Uhr Ortszeit zum Flughafen. Irgendwie freu ich mich schon auf Deutschland, auf Apfelschorle, selbstgemachten Capuccino, das leckere Moehren/Maisbrot vom Kamps, mein Bett (!) und so einiges mehr. Trotzdem wars ein wunderschoener Urlaub, den ich beim Aussortieren der 2.000 Bilder noch mal Revue passieren lassen werde.

Freu mich auf euch!
Mike

Mittwoch, 28. April 2010

... this is the end ...








Location:Bangkok

... real homestay

... der letzte Tag auf der Insel, der letzte Tag bevor die große Abreise beginnt. Was gibt es besseres, als sechs Stunden zu arbeiten: wie schon erwähnt, ging es morgens zum Streichen der Schultoilette. Mike blieb lieber im Bett, Lina und ich freuten uns auf unsere gute Tat. Eine kleine verfallene Dorfschule, 50 Schüler, drei Klassen und wir mittendrin, als Attraktion, als willkommene Helfer ... die Kids waren super, auch beim Mitanpacken. Linda durfte nach dem Streichen gehen, ich habe mit Hoom noch eine Tür gebaut, was sehr improvisiert rund vier Stunden dauerte. Immerhin hingen wir mittags mit ein paar jungen Mönchen im Kloster ab, die mir ihr gigantisches Soundsystem präsentierten und begeistert mit meinem iPhone experimentierten. Mit Schrauben aus dem Kloster konnten wir die Arbeit schließlich erfolgreich beenden. Irgendwie geht das hier alles über die touristischen homestays weit hinaus, was mir ein paar spannende letzte Einblicke in das laotische Leben beschert hat ...

PS: Mike durfte am Nachmittag noch bei der Elektronik im guesthouse mithelfen, der alte Elektroniker ...

PPS: ... der letzte Abend ... alte laotische Lieder von Hoom, hammockloungen bei Tropengewitter, so heftig, dass vom Mekong im Neonlampenschein nur noch ein weißer Gischtteppich zu sehen war ... am Morgen viele basis, LaoLao dazu und ein trauriger Abschied ...

... es ist 22:10 Uhr und wir sitzen im Bus nach Bangkok. Mal sehen, wie weit die Rothemden die Stadt dicht gemacht haben ...








Location:Don Det

... Gedanken

... während ich so in meiner Hängematte liege, der Fastvollmond sich im Mekong spiegelt, Hoom sich mit mir ein Bier Lao teilt, grübel ich ein wenig über die vergangenen Wochen nach: neben vielen schönen Urlauben ist das wohl einer der schönsten gewesen. Vielleicht hat man es schon in und zwischen den Zeilen erkennen können? Ich war noch nie richtig backpacken und selten so lange unterwegs. Gerade das so bereichernde und lässige Begenen mit anderen travellern und den 'Einheimischen' war eines meiner gedanklichen Sorgenkinder. Und wir sind so beschenkt worden - mit allem, was so eine Reise bieten sollte. Wer mich und meine Sorgen kennt, der versteht, warum ich geschrieben habe, was ich geschrieben habe und sehen, wie gut es mir gerade geht ... next stop Bangkok ...



... the electric monk

... gerade kam der junge Mönch an meiner hammock vorbei, der hier die Elektrik verlegt, von unten ruft der laotisch sprechende Beo, ständig wuseln die vier Kinder der Familie um einen herum und auch wenn Michael auf dem Weg nach Deutschland ist, sind Hoom und seine Frau, die eigentlichen Besitzer, die perfekten Gastgeber. Gestern hatten wir einen boat trip rund um die großen Inseln und so einen Einblick in den "Ozean von Laos". Die 4000 Inseln sind einer sehr eigene Welt mit Bewohnern, die schon fast amphibisch mit und vom Mekong leben. Auch wenn unser guide eine sehr eigene Vorstellung von Führen und Führung hatte, war die Fahrt eine besondere Erfahrung im wahrsten Sinn des Wortes. Am Abend ist Lina wieder zu uns gestoßen. Nach zwei üblen Tagen ist sie wie wir Michaels Einladung gefolgt. Sein Abschied wurde mit einer basi-Zeremonie gefeiert. Was wir zu Pi Mai verpasst hatten, durften wir nun im sehr familiären Rahmen und nach einem deliziösen laotischen Fischfondue erfahren. Gegenseitig haben wir uns Segensbändchen an die Handgelenke gebunden, die die Lebensgeister am Körper halten. Vor dem Festbinden spricht man einen Segen oder ein paar persönliche Worte, danach gibt es reichlich lao lao. Mich hat es auf halber Strecke der Zeremonie in die Horizontale gezwungen ... mit Mike und Lina habe ich das Binden im Wasserfall der Nachbarinsel nachgeholt ... nun sind viele Stunden pure hammocktime angesagt, bevor wir am letzten Tag vor der Abreise noch die neue Toilette der Inselschule streichen werden. Ein Gefallen für Michael, die Insulaner und wohl am meisten für uns ...


Location:Don Det

... paradise not lost

Jo: .,. unser finales Ziel sind die 4000 Insel am südlichen Ende von Laos: zum absolut NICHTS tun, naja, fast nichts. Wir sind gerne auf Michaels (Stefan Loose) Angebot zurück ge- und mit under construction-Rabatt in seinem extrem schönen und relaxten Mekong Dream untergekommen. Das unter zig Travellern bekannte Santiphap gegenüber ist unser zweiter Anlaufpunkt - zum Essen und um die familiäre Atmosphäre bei Lutz und seiner laotischen Familie zu genießen.

Koloniale Relikte, ein natürliches Venedig, Baden im Mekong, deutsche Spezialitäten mit Klebreis essen (Michael hat Bekannte und uns deutsche Traveller zum Verzehr seines Carepakets eingeladen: Es gab Rostbratwürstchen, Kassler, Rotkraut und Frikadellen aus der Outdoor-Folie ... ein lustiger Abend).

Ein perfekter Ort für die letzten Tage. Leider beginnt sich das Bewusstsein dafür, dass der perfekte Trip bald Richtung Heimat geht, langsam breit zu machen. Aber ebenso schnell verliert sich die Zeit wieder beim Blick aus der hammock:




PS: Michael meinte, dass das bestimmt nicht unsere erste gemeinsame Reise ist. Wir seien eine sehr entspannte und angenehme Reisegemeinschaft ... irgendwas scheinen wir richtig zu machen ...

Location:Don Det - im Süden!

... mind the mother goat

... Ziege von links, Hängebauchschwein von rechts, ganze Geflügelfamilien, kleine und große Kinder, ernst blickende Wasserbüffel und glockende Kühe samt Anhang ... was sich hier gackernd, blöckend, grüßend, grunzend selbstverständlich überraschend auf der Straße bewegt, gleicht einem Streichelzoo. Mittendrin wir drei lowrider auf unseren 100 ccm Hondarollern ... nice ... nach drei Tagen auf dem malerischen Bolaven-Plateau sind wir braungebrannt, staubbedecket und selig wieder in Pakse angekommen. Die letzten drei Tage waren umwerfend: die erste Nacht haben wir am Tad (Wasserfall) Lo verbracht. Da die uns empfohlene Lodge im Nachklang der großen Pi Mai-Party Ruhetage hatte, wurden wir die einzigen Gäste im fürstlicheustikalen Greenhouse des Sayse guesthouse ... Kolonialstil mit Terasse zum Wasserfall (Suite A2). Am folgenden Tag ging's mit den bikes direkt durch den Dschungel. Ein wilder Ritt durch kleine Bachläufe, über steinige, sandige, schlammige Pfade bis zum Tad Tewada ... und wow, 30 Meter stürtzt hier das Wasser in die Tiefe und die ganze Umgebung feierte hier gerade eine Pi Mai afterhour. Mike posierte mit einem Mönch in der Gischt, Lina glitt auf Bananblättern den Fall hinab und wir wurden zu einer Dankzeremonie mit jeder Menge Laolao, parfümiertem Wasser, einem alten Mönch und vielen Gruppenfotos mit der Bevölkerung eingeladen. Danach durften wir noch mit sticky rice und Schweineschwarte für den Rückweg auftanken. Bei Tad Huan Khon, einer langen Kaskade von Fällen, konnten wir in kleinen offenen Hütten mit Moskitonetz direkt am Wasser schlafen. Nach einem Sunrisebad im Wasserfall namen wir die Plateaupanoramatour nach Paksong in Angriff. Von Kopf bis Fuß rot eingestaubt konnten wir bei Mr. Coffee dann den besten laotischen Kaffee (Wokröstung italienische Art) und einen unterhaltsamen Rundgang durch die Plantagen genießen ... fullspeed back auf Asphalt, das Zittern in den Armen hielt bis zum nächsten Morgen ...


Location:Bolaven-Plateau