Samstag, 17. April 2010

... up the river

... Jo: es sind nun wohl schon drei Tage ohne Eintrag. Wir haben das schmucke Luang Prabang verlassen und schnuppern nun wesentlich mehr 'echtes' Laos. 8 Stunden per Boot nach Nong Kiao, ein toller Trip zu dritt mit zwei captains über ein Stück Mekong und dann den kleinen wilden Nam Ou. Stunden durch eine malerische Landschaft, stets die Karstberge im Hintergrund. Vorbei an Wasserbüffeln, kleinen Dschungeldörfern und all den Menschen, denen der Fluß die Lebensader ist: Fischer, Goldwäscher, Händler, spielende Kinder. Zur Mittgspause habe ich mich auf sticky rice aus der Plastiktüte, gegrillten Wasserbüffel und nam phet (scharfe Chilisauce) eingelassen, was unsere driver sichtlich erfreut hat. Mein Versuch darauf mit laotischen Bruchstücken unser Anschlussboot klar zu machen endete in einem 'hey, er spricht Lao'-Wortschwall, dem ich leider nichts erwidern konnte. Zwei liebevoll kauzige Wegbegleiter und dazu kam Andreas, der einige Wochen mehr als wir eine Auszeit in Asien findet. Angekommen in Nong Kiao ... gleich nachdem wir uns durch das kleine Bastmattendorf über die Talbrücke geschleppt, backpacked die beeindruckende Aussicht genossen und einen Bungalow mit Hängematte und Flußblick gefunden hatten, wurden tubes (Autoreifenschläuche) mit viel Überredungskunst gechartert - die tube-Dame hatte schon fast Feierabend und wir zwei verscwitzten falangs (Guaven) wollten noch in den Fluß, sowas aber auch, denn hier ist alles sehr relaxed und nach Ladenschluss geht eigentlich nichts mehr. So trieben wir bei Sonnenuntergang beseelt und entspannt durch die öffentliche Waschstraße des Ortes, ohne Alkohol! Das hier ist zum Glück nicht Vang Vieng (siehe unten), auch wenn die Landschaft einen ebensolchen Charme versprüht. Hier haben über ein paar Zufälle und Bungalow-Nachbarschaft Alina aus Polen und Steve aus England kennengelernt, die beide in Berlin leben - ein besonderes Aufeinandertreffen. Da Nong Kiao bis auf ein kriegshistorisch bedeutende Höhle wenig zu bieten hat, ging es schon am nächsten Tag nach Muang Noi, laut Reiseführer einer der Fluchtpunkte für Backpacker etwas ferner der üblichen Routen: Volltreffer! Schon der erste Abend wurde zum Höhlenforscherabenteuer durch eine Karstgrotte mit eiskaltem klaren Wasser. Klatschnass, schlammverschmiert und äußerst männlich sind Mike, Andreas, Steve und ich dann auch zum guesthouse zurückgekehrt. Apropos: Steve und Alina sind uns während der Tage in MN zu herzerwärmenden Freunden geworden: wir haben uns glückselig durch die lokale Küche gefuttert, auf einem Trek nicht nur zwei Bergdörfer, sondern auch den ersten Regentag, Unmengen an Schlamm und Blutegeln erlebt (für uns alle das erste Mal, bis auf unseren guide, Lehrer Konkeo, der nicht verstehen konnte warum wir minimal mit Panik und Ekel zu kämpfen hatten). Von Steve gab es für Mike und mich auch noch eine tibetische Heilbehandlung - ziemlich energiegeladen und spannend.

Jo's shortcuts: Da unser Häuschen kein Hängematten zu bieten hatte, habe ich, süchti geworden, jeden Dorfladen abgeklappert und schließlich stolz meine eigene aufgehängt. Wegen Pi Mai (Neujahr) fiel Kajakfahren 2 ins Wasser, aber Hängematte und authentische Mönchsprozession, big party der Einheimischen, Backgammon, die tolle Gesellschft und die unglaublichen Karstberge haben die Tage im Norden unvergesslich gemacht. Strom gab es übrigens nur von 18 Uhr bis 22 Uhr - darum Kerzenschein und die absolute Berechtigung für meine neue Stirnlampe.

PS: Am letzten Abend in LP habe ich dank Katja den lokalen Manager für nachhaltigen Tourismus kennengelernt. Er wird mir das neue Tourismus-Logo der Stadt zusenden und ich dann mein Feedback abgeben. Zudem werde ich ihn in Sachen Internetauftritt beraten - just nice und spannend ...

... gerade sitze ich wieder in LP am Mekong und kann hoffentlich gleich den Blogeintrag posten. Die 4 fahren heute noch zurück nach Vientiane, Mike und ich dann weiter Richtung Süden ...



Location:Muang Noi

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